2011-04-01

"noch heuer staatsbankrott"

interessante news mal wieder von der wirtschaftsfront: WU-prof und derzeitiger gastprof der jku linz franz hörmann gab - noch interessanter - im hiesigen bezirksbladl aka rundschau ein interview zur zukunft unseres (geld)wirtschaftssystems. da hat es ja schon einige interessante artikel dazu auf derstandard.at gegeben - worüber auch in diesem blog berichtet wurde. gemeinsam mit co-autor ottmar pregetter gab er heuer zu diesem thema ein buch heraus, das vom ende der geldwirtschaft und einer möglichen ökosozialen gesellschaft handelt. ok, nicht ganz neu die these, hatten wir schon, attac und christian felber lassen grüssen, ABER, es ist 1) von zwei promovierten WU-lern und somit aus der innenperspektive statt der romantischen außenperspektive geschrieben, und b) prophezeien die autoren ja noch für heuer - nicht nur für GR, PT, IRL, sondern auch für good old A - den staatsbankrott. die analysen zur funktionalität des bankensystems erscheinen mir nicht nur plausibel, sondern schlüssig - schau mer mal, was kommt?
die absurdität des systems zeigt sich mir eigentlich jeden tag aufs neue im automatencasino: wo soll denn das geld herkommen, das dort alle zu gewinnen hoffen? per CARE-paket vom IWF? von der nationalbank? der örtlichen raiffeisenkasse? per druckerpresse im hinterhof? oder vielleicht doch von den anderen, verlierenden klienten? und noch wichtiger: wenn denn tatsächlich ein jeder durch knopferldrückerei geld verdienen könnte - was wäre dieses denn wert? scheinbar passiert ähnliches im großen stil - noch?